Es gibt eine bestimmte Sache, die uns in unserer Praxis für Paarberatung so häufig begegnet, dass wir sie als Phänomen bezeichnen würden (wikipedia: Phänomen = bemerkenswerte auffällige Erscheinung).
Sehr viele Paare mit Beziehungsproblemen suchen sich erst dann Hilfe und Unterstützung von außen, wenn es schon fast
zu spät ist, also 5 vor 12, wie man so schön sagt.
Wir erfahren dann in den Gesprächen, wie viel Zeit die Paare schon damit zugebracht haben, sich gegenseitig zu verletzen,
zu beschuldigen und sich voreinander zu verschließen.
Wenn die Gräben zwischen den Partnern schon (so) tief und breit sind, ist es sehr mühsam für die Beteiligten, wieder
Brücken zueinander zu bauen.
Zuerst wollen schwere Verletzungen geachtet werden, um heilen zu können. Ängste und Befürchtungen vor Wiederholung müssen mit Vertrauensvorschuß besänftigt werden. Schuldzuweisungen müssen als kontraproduktiv erkannt werden. All das kostet viel Mut und Kraft, um die Beziehung wieder aufzubauen.
Wie viel einfacher wäre es für die Paare, wenn sie rechtzeitig eine Eheberatung aufsuchen würden, wenn der Scherbenhaufen noch klein und leicht zu beseitigen ist, um
den Neuanfang zu wagen.
Mit einer frühzeitigen Paartherapie, die typische Fallen aufzeigt, „Betriebsblindheit“ in der Beziehung deutlich macht und Handlungsalternativen vermittelt, kommt wesentlich schneller wieder das Verbindende der Partnerschaft zum Vorschein. Statt lange alten Müll wegzuräumen, kann gleich mit dem Pflanzen begonnen werden.